Gemeindeverband Simmerath
 
Proteste - Streik - Unmut , was ist los in Deutschland ?
Simmerath-Blog
 
 









Simmerath feiert das „MRT für alle“

Erfolg für Initiative: Zum Jahreswechsel nimmt die radiologische Versorgung in der Eifelklinik ihren Betrieb auf


Foto: Eifeler Zeitung Marco Rose

Von Marco Rose

Aufatmen in der Nordeifel: Das zähe Ringen um die Zukunft der Radiologie für Kassenpatienten in der Simmerather Eifelklinik St. Brigida ist beendet. Das neu gegründete Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) „MedDiagnost“ – ein Tochterunternehmen der Radiologie Aachen Land – wird zum Jahreswechsel die ambulante Versorgung mit MRT- und CT-Untersuchungen auch für Kassenpatienten übernehmen. Weit mehr als 10.000 Unterschriften waren in diesem Jahr in fünf Eifelkommunen gesammelt worden, um der Forderung nach einem Erhalt des Angebots Nachdruck zu verleihen. Die Stadtoberhäupter von Monschau bis Nideggen hatten sich für die Beibehaltung des Angebots starkgemacht.

2,1 Millionen Euro Investitionen

Letztlich mit Erfolg: Nach – wie es am Mittwoch hieß – mehrmonatigen, intensiven Verhandlungen unter Beteiligung der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein wurde das Ergebnis dieser Bemühungen der Öffentlichkeit vorgestellt. Demnach übernimmt das MVZ sowohl die entsprechenden Räumlichkeiten als auch die Gerätschaften und das Personal in weiten Teilen von der Eifelklinik. Zudem investiert die Gesellschaft in den kommenden Monaten 2,1 Millionen Euro in die Modernisierung des bestehenden MRT-Geräts sowie die Neuanschaffung eines Computertomografen (CT), der voraussichtlich ab April neu in Simmerath bereitstehen wird.

Die Würselener Radiologin Dr. Ruth Matern-Pinzek wird dazu ab Januar gemeinsam mit ihrem bereits in Simmerath tätigen Kollegen Dr. Dominik Schaefer die Versorgung aller Patienten übernehmen. Zu den Öffnungszeiten: montags bis freitags von 8 bis 16.30 Uhr. Darüber hinaus übernimmt das Team auch die Versorgung der stationären Fälle in der Eifelklinik und steht diesen im Notfall rund um die Uhr zur Verfügung. In besonderen Fachfragen werden die Simmerather Ärzte zudem die Expertise der jeweiligen Spezialisten aus dem Team der Radiologie Aachen Land nutzen können, indem sie die neuen Möglichkeiten der Telemedizin nutzen.

„Das ist ein Quantensprung für die medizinische Versorgung in der Eifel.“

Karl-Heinz Hermanns (CDU),
Bürgermeister von Simmerath

„Das MRT für alle ist ein Quantensprung für die medizinische Versorgung in der Eifel. Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten für diesen Erfolg“, sagte Simmeraths BürgermeisterKarl-Heinz Hermanns (CDU), der auch Vorsitzender des Krankenhausbeirats ist. Viele Menschen hätten zu diesem Erfolg beigetragen, indem sie beispielsweise von Haus zu Haus gegangen seien, um Unterschriften zu sammeln. Denn es sei Kassenpatienten – und das sind in der Eifel mehr als 90 Prozent der Bevölkerung – nicht zu vermitteln, für eine Untersuchung 30 bis 40 Kilometer weit zu fahren. Das nächstgelegene MRT der Radiologie Aachener Land wird derzeit in Eschweiler betrieben. Zufriedenheit herrschte gestern auch in der Eifelklinik: „Wir freuen uns sehr, dass nach vielen Jahren der Bemühungen nun eine Zusammenarbeit im radiologischen Bereich realisiert werden kann“, sagte Klinikleiter Andreas Grbic. Damit könne nun auch die ambulante Versorgung der Menschen in der Region „komplettiert werden“. MVZ-Geschäftsführer Klaus Bockmeier erklärte, die mittlerweile an mehreren Standorten in der Region – Würselen, Eschweiler und Geilenkirchen – präsente Radiologie Aachen Land fühle sich nun stark genug, auch die Versorgung der Eifel in der Kooperation mit der Klinik St. Brigda zu gewährleisten. Aus Sicht der Kassenärztlichen Vereinigung sei die erzielte Lösung ideal, sagte deren Sprecher Dr. Heiko Schmitz.

Terminwünsche nimmt die Radiologie ab dem 2. Januar unter der Rufnummer 02473/89-3228 entgegen. Weil das Team noch im Aufbau ist und neues Personal gesucht wird, kann es zu Beginn noch zu längeren Wartezeiten kommen. In dringenden Fällen würden entsprechend mobile Patienten dann möglicherweise zunächst noch an den Standort Eschweiler vermittelt, erklärt Bockmeier. Dies sei allerdings nur eine kurze Übergangslösung.

Quelle: Eifeler Zeitung